Hallo Freunde,
wir leben noch, sind aber kaum weitergekommen...
Wir sitzen seit Tagen in Huancayo fest, im Hotel Presidente (eine noble Unterkunft geeignet zur Auferstehung), um die Genesung von Ueli abzuwarten. Er schnappte sich vor Tagen einen der vielen "Würmer" im Essen auf, der eine Darminfektion auslöste, hinzu kommt der Junin-Hochebene-Effekt... das zügige Lüftlein führte zu einer Bronchitis...
Eine spannende Story haben wir dennoch zu bieten:
Ein "halbläbiger" Ueli (Fieber, Schüttelfrost, Durchfall, Gliederschmerzen und schwerer Husten - der Luki ebenfalls den Schlaf raubte) wird mit herzergreifender Fürsorge von Luki in ein Spital von Huancayo geschleppt. Zuerst wird angemeldet und dann geht es zum ersten Mal zur Spitalkasse (12.- für die Arztkonsultation müssen erst beglichen sein). Ein freundlicher, englischsprechender Arzt empfängt uns und nimmt sich meinem Zustand an. Die üblichen Messungen werden gemacht und er verweist uns an das Labor für Blut-, Urin- und Stuhlanalyse... beim Labor erhalten wir einen Fackel und es geht wieder zur Spitalkasse, zahlen und zurueck zum Labor. Blutprobe... kein Problem... doch für den Rest muss zuerst ein halber Liter Wasser her, der ausserhalb des Spitals besorgt werden muss. Nun ist warten angesagt... endlich bereit für das Klo, doch da muss zuerst in der Apotheke eine Rolle WC-Papier bestellt werden, an der Spitalkasse bezahlt und in der Apotheke abgeholt werden. Nun kann es endich losgehen... die Proben abgeliefert, ist wieder warten angesagt.... Mit dem Resultat gehts zum Arzt zur Diagnose... wir verlassen seine Sprechstunde mit einem Rezept... Also noch einmal: Ab in die Apotheke um Medikamente zu bestellen, an der Spitalkasse bezahlen, zurueck in die Apotheke die Medikamente abholen und zum Arzt zur Verarbreichung!
Das ist ein wahnsinniges Erlebnis, vorallem wenn man überhaupt nicht fit ist... aber so gehen die Tage in Südamerika eben auch vorbei :-)
Hier möchte aber noch festgehalten sein, dass die Hygiene, der Medikamentestandart und das Spital einen sehr guten (fast westlichen) Eindruck hinterlassen hat und ich mich gut versorgt gefühlt habe, viel besser als man in Peru erwarten würde! Ausser dass die WC's keine Seifen haben (Gedanken an die Hygienehysterie bei der Vogelgrippe kommen auf)?
Nun fast wieder auf dem Damm machen wir uns morgen auf nach Cusco... Juhuiii, doch leider nicht per Velo, da die Bronchitis von Ueli noch einige Tage Sport verbietet! Wir fahren by Bus... dies zu organisieren hat uns heute erneut einen ganzen Tag gekostet :-) Wir nehmen es mit südamerikanischer Gelassenheit... Velofahren ist eben schon viel einfacher, da könen wir das Tempo, die Zeiten und Etappen selber bestimmen. Diese Reise wird aber bestimmt ein Abenteuer, jedoch auch ein "Horror"... 30 Stunden im Bus... hoffentlich überleben wir das!
Vier zablige Beine, wartend auf die kommenden Velostrecken verabschieden sich aus Hunacayo.
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