Dienstag, 30. August 2011

... zmitts drin!

Nach Huaraz gings durch bedrohliche Wetterfronten, die wir geschickt austricksten und von Hagel und Blitz verschont blieben - einfach durch die Mitte. Beim Nationalparkeingang wurden wir peruanisch empfangen und wir hatten die Qual der Wahl: Zelten in Regen und Kälte oder logieren in ihrem Bau (gratis natürlich)... Wir entschieden uns für die Softvariante (doch 6 Grad warm). Vorbei an Puya Raimondiis (Bild folgt) gings mit dem Velo auf Mont Blanc Niveau (4800 MüM), eine tolle Erfahrung  mit unglaublicher Natur! Wer die Anstrengung dieses Aufstieges auf sich nimmt, wird mit einer langen Abfahrt belohnt. Die zwei Velogringos legten am Tag darauf einen Drauf und fuhren in 8 Stunden 163 Kilometer weit mit 1600 Höhenmetern. Im Dunkeln erreichten wir Huanuco, wo uns ein Mototaxi den Weg zum Hotel bahnte. An diesem Tag wurden wir mit der Corona del Inca (Bild folgt) und mit einer langen, traumhaften Abfahrt belohnt (Rauschgefahr). So mochten wir locker je zwei Menüs zu verschlingen. Nach einem Seichruhetag in einer Scheissstadt gings dann in Richtung Cero del Pasco. Zuerst ein moderater Aufstieg (haben beim nächtigen gar nicht gemerkt, dass wir 1000 höher sind)... Wir wurden von Carlos und seinen Amigos eingeladen uns im Pool zu erfrischen und einen spannenden Fussballmatch zu spielen. Nach dem das halbe Dorf die Freizeitanlage verlassen hat und die Gringo(-gefährte) begafft hat, schlugen wir unser Zelt auf... und erfuhren Carlo's Herzlichkeit. Er ging für uns im Dunkeln auf Truchafang. Er kehrte mit drei wunderbaren Forellen zurück, die wir gemeinsam auf unserem Kocher zubereiteten und mit Arroz con calabaza genossen.

Die darauffolgenden Tage lassen sich wie folgt zusammenfassen...

Ueli: no coment... oder doch, hey Luki voll scheisse do, ech han kei Bock uf die Gägend (kargi Hochlandäbeni met vell Wend ond ohne interessante Höhepönkt)... schaffe chani dehei! Etzt nemi öpe de Bus (was nicht eingetroffen ist).

Luki: alles ned so schlemm, das ghört halt dezue, schau die schönen Lamas, der schöne See (Ueli... wo?), und es geht ja wieder runter :-)

Nach einer weiteren "Spinneretappe" (170 Km) erreichten wir Jauja, ein toller Ort um einen Ruhetag einzuziehen und an den Lago Paca zu gehen... der Eine legt sich in die Wiese und ruht, der Andere marschiert um den den ganzen See und plaudert (spricht aber noch nicht fliessend spanisch) mit der 80-jährigen Tochter des (?)Präsidenten . Morgen gehts in einer Pläuschleretappe nach Huancayo... da wartet ein weiterer Ruhetag auf uns, da diese Studentenstadt viel Kulur (für uns Kulturbanausen) zu bieten haben soll.

Wir erlebten in der letzten Woche sehr viel Kultur hautnah: Ein Gespräch mit einem Viehhirt, ein endloser Händedruck mit einem Einheimischen, endloses Fasnachtsgedudel rund um die Uhr, herzliche Menschen, auf einmal rücksichtsvolle Auto- und Lastwagenfahrer, Gringos als Fotomotiv, das Leben der Menschen spielt sich auf der Strasse ab und wir mittendrin als Sehenswürdigkeit (manchmal fast mit dem Eindruck ein Star zu sein... winken hier, winken da...).

Hasta luego!

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