Samstag, 17. Dezember 2011

Kreuz und quer durchs chilenische und argentinsiche Seenland

Talca - Villarrica - P.N. Conguillo - San Martin de los Andes - Puerto Varas

22.11.11 - 17.12.11

Endlich komme ich wieder dazu einen Blogeintrag zu machen.
Die Strecke von Talca nach Villarrica spulte ich auf der Panamericana ab, damit ich puenktlich in Villarrica Judith und Ueli nochmals treffen konnte. Ich war dann allerdings einen Tag zu schnell ;-)
Als naechster Hoehepunkt stand die Besteigung des aktiven Vulkans Villarrica an. Mit Steigeisen und Pickel bezwangen wir den Krater. Eindruecklich der riesige Krater mit Rauch und bissigem Schwefelgestank. In Suedamerika werden Berge in anderen Manieren abgestiegen als in der Schweiz. Da heisst es den "Fuedlibob" hervornehmen und ab geht die Post.... Auf dem Allerwertesten rutschen wir den ganzen Vulkan hinunter. Was fuer ein Gaudi! Auch die weiteren gemeinsamen Tage gehen im Nu vorueber. Wir versuchen uns im Reiten, was trotz zickigem Pferd ganz gut klappt. Und dank dem, dass wir es schaffen, nach 22.00 Uhr noch ein zweits Zelt aufzutreiben gehts nochmals auf eine zweitaegige Wanderung.
Bald heisst es dann aber wieder Abschied nehmen von Judith und Ueli und ich steige wieder in die Pedalen. Doch nicht lange, denn ich "muss" meine Fahrt immer wieder unterbrechen um Fotos zu schiessen oder ganze Wandertage einzuschalten. Das chilenische Seenland bietet eben so viel Schoenes. Es geht vorbei an diversen Vulkanen, durch Araukatienwaelder, ueber oder vorbei an Bergen, ueber Strassen die gesaeumt sind mit bluehenden und duftenden Blumen, vorbei an saftig gruenen Wiesen, Murmelbaechen, Wasserfaellen und alle Naselang taucht ein neuer glasklarer See auf. Von Zeit zu Zeit hopelt ein Hase ueber die Strasse oder ein Fuchs schleicht vorbei, nicht zu vergessen die Unmengen von verschiedensten Vogelarten (die riesigen Pferdebremsen und Muecken lassen wir jetzt aus dem Spiel). Natur pur eben. Das Paradis kann wahrscheinlich kaum schoener sein.
Ich leiste mir auch noch einen Abstecher ueber den Andenhauptkamm nach Argentinien. Auch hier traumhafte und menschenleere Landschaften (die Saison in Chile und Argentinien beginnt zum Glueck erst Ende Dezember, so habe ich die Natur wirklich fast fuer mich alleine). Argentinien will mich dann allerdings fast nicht mehr gehen lassen und ich muss meine Rutenplaene x-mal aendern. Der erste Passuebergang zurueck nach Chile wird mir nicht empfohlen, der zweite ist gesperrt (bin schon halb oben als ich das erfahre), der dritte wuerde eine Faehrpassage beinhalten, die Faehre ist jedoch defekt. Jedesmal war ich aber froh, musste ich einen anderen Weg fahren, denn sie jeweils folgenden Strecken waren alle soooo schoen. Beim vierten Uebergang klappte es dann. Diese Strecke fuehrt jedoch durch aktives Vulkangebiet. Je naeher ich dem Pass komme, umso mehr muss ich mich durch die Asche kaempfen. Der Himmel ist grau, die Strasse gesaeumt von risigen Aschenwaellmen, die Baeume grau gepudert. Also heisst es fahren bis wieder einigermassen normale Verhaeltnisse herrschen. Doch oha, am naechsten Morgen ist mein Zelt grau und es "schneit" Asche (tja wenn es in derSchweiz schon nicht schneit, so halt bei mir). Also nochmals Planaenderung und noch weiter weg vom Vulkan. Nun habe ich wieder blauen Himmel und kann getrost atmen.
Nicht nur die Natur mit ihren tollen und weniger angenehmen Erscheinungen machen meine Reise immer wieder aufs neue spannend, nein auch kleine Begegnungen mit verschiedensten Menschen bereichern meinen Trip. So zum Beispiel ein Hostalbesitzer der gerade am englisch lernen ist und mir voller Stolz einen englischen Text ueber die Schweiz vorliest, ein vorerst muerrischer Zoellner den ich mit meinen Spanischkenntnissen zum Lachen bringe, eine Verkaeuferin an der Panam die mich zu einer Pause in ihrem Garten zwingt und mich unbedingt als Facebook-Freund haben will oder zwei junge Typen, die mich in die Regeln des Mate-Trinkens einfuehren oder, oder, oder...
Als ich vor einigen Tagen in Osorno wieder einmal Grossstadtluft schnuperte und nach dem Nachtessen auf dem Plaza Glace schleckend, in kurzen Hosen, vor einer Krippe hockend einem Weihnachtskonzert lauschte, da erinnerte ich mich wieder, es ist ja bald Weihnachten. Darum wuensche ich euch allen:

Feliz navidad y feliz año nuevo!

Hasta luego en año 2012

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