Nach Huaraz gings durch bedrohliche Wetterfronten, die wir geschickt austricksten und von Hagel und Blitz verschont blieben - einfach durch die Mitte. Beim Nationalparkeingang wurden wir peruanisch empfangen und wir hatten die Qual der Wahl: Zelten in Regen und Kälte oder logieren in ihrem Bau (gratis natürlich)... Wir entschieden uns für die Softvariante (doch 6 Grad warm). Vorbei an Puya Raimondiis (Bild folgt) gings mit dem Velo auf Mont Blanc Niveau (4800 MüM), eine tolle Erfahrung mit unglaublicher Natur! Wer die Anstrengung dieses Aufstieges auf sich nimmt, wird mit einer langen Abfahrt belohnt. Die zwei Velogringos legten am Tag darauf einen Drauf und fuhren in 8 Stunden 163 Kilometer weit mit 1600 Höhenmetern. Im Dunkeln erreichten wir Huanuco, wo uns ein Mototaxi den Weg zum Hotel bahnte. An diesem Tag wurden wir mit der Corona del Inca (Bild folgt) und mit einer langen, traumhaften Abfahrt belohnt (Rauschgefahr). So mochten wir locker je zwei Menüs zu verschlingen. Nach einem Seichruhetag in einer Scheissstadt gings dann in Richtung Cero del Pasco. Zuerst ein moderater Aufstieg (haben beim nächtigen gar nicht gemerkt, dass wir 1000 höher sind)... Wir wurden von Carlos und seinen Amigos eingeladen uns im Pool zu erfrischen und einen spannenden Fussballmatch zu spielen. Nach dem das halbe Dorf die Freizeitanlage verlassen hat und die Gringo(-gefährte) begafft hat, schlugen wir unser Zelt auf... und erfuhren Carlo's Herzlichkeit. Er ging für uns im Dunkeln auf Truchafang. Er kehrte mit drei wunderbaren Forellen zurück, die wir gemeinsam auf unserem Kocher zubereiteten und mit Arroz con calabaza genossen.
Die darauffolgenden Tage lassen sich wie folgt zusammenfassen...
Ueli: no coment... oder doch, hey Luki voll scheisse do, ech han kei Bock uf die Gägend (kargi Hochlandäbeni met vell Wend ond ohne interessante Höhepönkt)... schaffe chani dehei! Etzt nemi öpe de Bus (was nicht eingetroffen ist).
Luki: alles ned so schlemm, das ghört halt dezue, schau die schönen Lamas, der schöne See (Ueli... wo?), und es geht ja wieder runter :-)
Nach einer weiteren "Spinneretappe" (170 Km) erreichten wir Jauja, ein toller Ort um einen Ruhetag einzuziehen und an den Lago Paca zu gehen... der Eine legt sich in die Wiese und ruht, der Andere marschiert um den den ganzen See und plaudert (spricht aber noch nicht fliessend spanisch) mit der 80-jährigen Tochter des (?)Präsidenten . Morgen gehts in einer Pläuschleretappe nach Huancayo... da wartet ein weiterer Ruhetag auf uns, da diese Studentenstadt viel Kulur (für uns Kulturbanausen) zu bieten haben soll.
Wir erlebten in der letzten Woche sehr viel Kultur hautnah: Ein Gespräch mit einem Viehhirt, ein endloser Händedruck mit einem Einheimischen, endloses Fasnachtsgedudel rund um die Uhr, herzliche Menschen, auf einmal rücksichtsvolle Auto- und Lastwagenfahrer, Gringos als Fotomotiv, das Leben der Menschen spielt sich auf der Strasse ab und wir mittendrin als Sehenswürdigkeit (manchmal fast mit dem Eindruck ein Star zu sein... winken hier, winken da...).
Hasta luego!
Dienstag, 30. August 2011
Sonntag, 21. August 2011
... und weiter auf 5752 Meter ueber Meer
In einer Crew von drei Eseln, einem Eseltreiber, einer Koechin und einem Bergfuehrer machten sich zwei schweizer "Gringos" auf den Weg den weltbekannten Berg 'Nevado Pisco' mit seiner spektakulaeren Hoehe von 5752 Meter ueber dem Meerespiegel zu besteigen. Mit Collectivo und Taxi gings in den Nationalpark Huascaran (da werden Gringos abgezockt). Auf 3900 Meter wurde das Gepaeck auf die Esel umgesattelt und der gemeinsame Aufstieg zum Basislager auf 4600 Meter ueber Meer kann beginnen. Angekommen und eingerichtet hat uns die Koechin feine Truchas mit Papas serviert. Nach einer anstraengenden Nacht (das Atmen fiel dem Einen schwerer als dem Andern) haette es um 1:30am losgehen sollen, doch alle haben verschlafen. Mit einer Verspaetung von 45 Minuten machten wir uns an den Aufstieg zum Gipfel. Auf der Moraene gings zum Gletschereinstieg und weiter vorbei an imposanten Eisgebilden. Bereits nach 5 Stunden Aufstieg erreichten wir als erste Gruppe den Gipfel um 7:08 Uhr, leider im Nebel. Die Freude ueber den Gipfelerfolg ist trotzdem riesig! Zurueck im Basislager richtete uns die Koechin zur Staerkung sofort ein Teller Spaghetti. Dem Andern tat der Kopf so weh, dass der Eine gleich beide Teller spachteln durfte. Nach einer ausgedehten Siesta und einem Cola mochten beim Abendessen wieder beide kraeftig zulangen. Nun sind wir gesund und gfraesig zurueck in Huaraz und schwingen unsere Fuedlis am Dienstag wieder aufs Velo.
Donnerstag, 18. August 2011
von 0 auf 4800 Meter über Meer
Bei Lucho im Casa de Ciclistas in Trujillo lernten wir die südamerikanische Gastfreundschaft kennen, ganz nach dem Motto "mi Casa es tu Casa" konnten wir bei ihm drei Tage verbringen. Er organisierte uns express aus Lima Ersatzketten, für Ueli's Velo einen neuen Rückspiegel (der übrigens bereits nach zwei Tagen erneut in Brüche ging) und machte an unseren Velos den ersten Service!
Erholt und voller Energie machten wir uns auf den Weg in die Berge und schon bald konnten wir uns von der Panamericana verabschieden und wechselten von guter Asphaltstrasse auf Schotterpiste. Auf dem Weg durch den weltbekannten Canon de Pato (die Entenschlucht) waren unzählige dunkle Tunnels und enge Schluchten zu passieren - ein wunderbares Naturschauspiel. Einen kurzen Schrecken jagten uns in der Schlucht drei schwarze Männer nach einer Kurve ein, wir glaubten Gangster gesehen zu haben und kehrten schnurstracks zum nächsten bewohnten Haus zurück. Etwas später stellte sich heraus, dass es Kohlenminenarbeiter sind, wir konnten gemeinsam riesig über diesen Moment lachen. In dieser Schlucht wurden wir auch von Einheimischen mit Mandarinen beschenkt und zu einem kühlen Bier eingeladen. Einmal mehr pure südamerikanische Gastfreundschaft!
Nach bereits vier Tagen erreichten wir Huaraz in der atemberaubenden Bergwelt der Cordillera Blanca, ein bekanntes und grandioses Bergsteigerparadies mit Fünf- und Sechstausender. Hier investieren wir einige Tage zur Anklimatisation und für eine abwechslungsreiche Muskelbelastung. Einen Tag später machten wir unseren ersten Zweitagestrip in ein Refugio zum Wandern (auf 4800 MüM) und zum Klettern in einer bizarren Vulkanlandschaft. Auf unserem zweiten Trip zur Laguna Churup halbierten wir mal wieder den Wegweiser... weitere Touren werden folgen :-) AMA LA VIDA!!!
PS: Der Pisco Sour (offizielles peruansiches Nationalgetränk) hier ist einfach genial!
Auf dem Velo gehts voraussichtlich am kommenden Dienstag weiter... über unzählige Pässe in Richtung Cusco.
Erholt und voller Energie machten wir uns auf den Weg in die Berge und schon bald konnten wir uns von der Panamericana verabschieden und wechselten von guter Asphaltstrasse auf Schotterpiste. Auf dem Weg durch den weltbekannten Canon de Pato (die Entenschlucht) waren unzählige dunkle Tunnels und enge Schluchten zu passieren - ein wunderbares Naturschauspiel. Einen kurzen Schrecken jagten uns in der Schlucht drei schwarze Männer nach einer Kurve ein, wir glaubten Gangster gesehen zu haben und kehrten schnurstracks zum nächsten bewohnten Haus zurück. Etwas später stellte sich heraus, dass es Kohlenminenarbeiter sind, wir konnten gemeinsam riesig über diesen Moment lachen. In dieser Schlucht wurden wir auch von Einheimischen mit Mandarinen beschenkt und zu einem kühlen Bier eingeladen. Einmal mehr pure südamerikanische Gastfreundschaft!
Nach bereits vier Tagen erreichten wir Huaraz in der atemberaubenden Bergwelt der Cordillera Blanca, ein bekanntes und grandioses Bergsteigerparadies mit Fünf- und Sechstausender. Hier investieren wir einige Tage zur Anklimatisation und für eine abwechslungsreiche Muskelbelastung. Einen Tag später machten wir unseren ersten Zweitagestrip in ein Refugio zum Wandern (auf 4800 MüM) und zum Klettern in einer bizarren Vulkanlandschaft. Auf unserem zweiten Trip zur Laguna Churup halbierten wir mal wieder den Wegweiser... weitere Touren werden folgen :-) AMA LA VIDA!!!
PS: Der Pisco Sour (offizielles peruansiches Nationalgetränk) hier ist einfach genial!
Auf dem Velo gehts voraussichtlich am kommenden Dienstag weiter... über unzählige Pässe in Richtung Cusco.
Montag, 8. August 2011
An der Pazifikkueste
WAS WILL MAN(N) MEER... endlich erblicken wir den Pazifik mit seiner enormen Anziehungskraft. Noch einmal druecken wir kraeftig in die Pedale, ein erfrischendes Bad erwartet uns. Nach tagelangem Radeln durch die Wueste (von hohem Wassverbrauch, Sprachlosigkeit, beeindruckender und wundervoller Natur bis harte Arbeit) sind wir gestern in Trujillo angekommen damit bereits den 1750 Kilometer zurueckgelegt. Wir hatten erneut perfekte Bedingungen, beim Velofahren meist bedeckt und ein leichter Wind, am Ziel Sonnenschein pur... Gracias petrus!
An der Grenze wurden wir mit 'Hallo, willkommen in Peru' begruesst und goennten uns einen frischen Jugo Naranja. Die letzten rund 80 Kilometer legten wir in staendiger Polizeibegleitung zurueck. Wir fuehlten uns eigentlich stets in Sichherheit und fragten uns, weshalb sich die Polizei die Muehe machte uns im "Schneckentempo" zu folgen... vielleicht haben sie einfach zu wenig Arbeit... bis wir einiges spaeter von einem entgegenkommenden Japaner auf seinem Velo aufgeklaert wurden, dass wir soeben eine Gegend mit hoher Kriminalitaet durchquert haben (er machte sich Sorgen ueber diesen Streckenabschnitt und war erleichtert von der Polizeipraesenz zu hoeren). Es ist beeindrucken im Vorfeld nicht alles zu wissen, so haben wir diese Strecke in Gelassenheit und innerer Ruhe durchquert und merkten keinen Unterschied.
Nun goennen wir uns nun einige Ruhetage, bevor es auf die Achterbahn der peruanischen Anden geht.
An der Grenze wurden wir mit 'Hallo, willkommen in Peru' begruesst und goennten uns einen frischen Jugo Naranja. Die letzten rund 80 Kilometer legten wir in staendiger Polizeibegleitung zurueck. Wir fuehlten uns eigentlich stets in Sichherheit und fragten uns, weshalb sich die Polizei die Muehe machte uns im "Schneckentempo" zu folgen... vielleicht haben sie einfach zu wenig Arbeit... bis wir einiges spaeter von einem entgegenkommenden Japaner auf seinem Velo aufgeklaert wurden, dass wir soeben eine Gegend mit hoher Kriminalitaet durchquert haben (er machte sich Sorgen ueber diesen Streckenabschnitt und war erleichtert von der Polizeipraesenz zu hoeren). Es ist beeindrucken im Vorfeld nicht alles zu wissen, so haben wir diese Strecke in Gelassenheit und innerer Ruhe durchquert und merkten keinen Unterschied.
Nun goennen wir uns nun einige Ruhetage, bevor es auf die Achterbahn der peruanischen Anden geht.
Abonnieren
Posts (Atom)